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Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor ist ein russischer Fantasy-Actionfilm nach dem gleichnamigen Roman von Sergei Lukjanenko.

Es handelt sich um den ersten Teil einer Pentalogie (Wächter der Nacht, Wächter des Tages, Wächter des Zwielichts, Wächter der Ewigkeit, Wächter des Morgen), deren zweiter Teil Wächter des Tages - Dnevnoi Dozor im Januar 2006 in den russischen Kinos lief und die Geschichte des ersten Teiles abschloss. Ein dritter Teil, welcher unabhängig von den ersten beiden Teilen ist, ist als US-amerikanisches Projekt in Planung, allerdings noch ohne ein konkretes Startdatum.

Handlung[]

Seit Urzeiten leben unter den Menschen die Anderen. Dies sind übernatürlich begabte Männer und Frauen wie Zauberer, Vampire und Formwandler. Stets wählen sie entweder die Seite des Lichts oder des Dunkels. Eines Tages kommt es im Mittelalter auf der "Brücke der Gerechtigkeit" zu einer verheerenden Schlacht zwischen beiden Seiten. Da jedoch beide Heere gleich stark sind und der Kampf sowohl Licht als auch Dunkel zu vernichten droht, friert Gesser, Herr des Lichts, die Zeit ein und vereinbart mit Sawulon, dem Herrn des Dunkels, einen Waffenstillstand: Fortan soll jeder Mensch seine Seite frei wählen dürfen. Diese Entscheidung wird einmal getroffen und ist absolut. Die Krieger des Lichts sollten "Wächter der Nacht" heißen, die Krieger des Dunkels "Wächter des Tages". Das Licht würde nachts die Aktivitäten des Bösen regeln, denn jede dunkle Tat, die ein Anderer ausführt, wird protokolliert und mit einer Tat der hellen Seite aufgewogen und umgekehrt. Am Tag wachen die Wächter des Tages über die hellen Anderen und sorgen ihrerseits für die Einhaltung des Gleichgewichts. Die Inquisition hingegen, bestehend aus Lichten und Dunklen, soll über beide Seiten wachen.

Moskau im Jahr 1992: Anton Gorodezki sucht die Hexe Darja auf, um gegen eine angemessene Gegenleistung ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Sie soll seine Freundin, die ihn jüngst verlassen hat, verhexen, damit sie zu ihm zurückkehrt. Darja willigt ein, meint jedoch, dazu auch das ungeborene Kind töten zu müssen, das Antons ehemalige Freundin von ihrem neuen Liebhaber erwartet. Ohne großes Zögern willigt Anton ein; als das Ritual jedoch in Gang ist und seine Exfreundin sich bereits vor Schmerzen windet, kommen ihm Skrupel. Er fleht Darja an, aufzuhören. Diese wird just in diesem Moment von einer unsichtbaren Macht gepackt, die Anton kurz darauf als zwei geheimnisvolle Männer erkennt. Sie nehmen die Hexe in Gewahrsam und sind erstaunt, dass Anton sie sehen kann.

Anton ist ein Anderer. Als er sich bei Darja aufgehalten hat, ist er ins Zwielicht eingetreten. Das Zwielicht ist ein Ort, den ein jeder Andere betreten kann. Im Zwielicht bewegt man sich schneller als in unserer Realitätsebene, und gleichzeitig können Menschen, die nicht ins Zwielicht eintreten können, den Anderen nicht sehen.

Zwölf Jahre später hat sich Anton für die Seite der Wächter der Nacht entschieden und arbeitet als Programmierer in der Firma von Boris Ignatjewitsch, der eigentlich Gesser heißt. Seit kurzem wird er auch auf Außendienst geschickt. Indem er Schweineblut trinkt, erhält er die Fähigkeit, Vampire aufzuspüren. Ein Vampirpaar verstößt gegen das Gesetz, als es den zwölfjährigen Jungen Jegor anlockt, obwohl es keine Lizenz seitens des Lichts dazu hat. Anton macht sich auf, um den Jungen vor den Vampiren zu retten, indem er die Lockrufe der Vampire "abhört", mit denen sie ihr Opfer anlocken. Als Anton sich in der Moskauer U-Bahn aufhält, bemerkt er etwas Eigenartiges. Um eine Frau kreist ein riesiger schwarzer Wirbel. Für gewöhnlich sind Wirbel nichts Besonderes, entstehen sie doch aus alltäglichen Flüchen, die sich Menschen und Andere hinterherschreien. Doch dieser Wirbel ist so riesig, dass seine Auswirkungen katastrophal sein könnten. Ein Wirbel staut sich über einem Menschen oder einem der Anderen auf, bis er sich entlädt und dabei zu Verletzungen oder gar tödlichen Ereignissen führt. Aufgrund der Macht, die dieser Wirbel besitzt, ist es Anton nicht möglich, ihn zu zerstören, und so verlässt er die U-Bahn, um Jegor zu suchen, der dem Vampirpaar Andrei und seiner Freundin Larissa in die Hände gelaufen ist. Die beiden wollen gerade den 12-Jährigen töten, als Anton eingreift. Es kommt zu einem brutalen Kampf, bei dem Andrei zwar die Oberhand gewinnt, im letzten Moment aber von Anton getötet wird. Larissa kann fliehen.

Der schwer verwundete Anton wird in das geheime Hauptquartier der Wächter der Nacht im Gebäude der Moskauer Stadtwerke gebracht, wo Gesser ihn behandelt. Anton berichtet dem Herrn des Lichts, dass er auf der Jagd nach Andrei eine Frau gesehen hat, über der ein magischer Wirbel kreiste. Dieser erinnert sich an eine Legende über eine Jungfrau aus Byzanz, die verflucht wurde und später Unheil über jeden brachte, in dessen Nähe sie sich aufhielt. Ihr Fluch beschwor einen "Wirbel der Verdammnis", der im Endeffekt die Schlacht zwischen den Mächten des Lichts und des Dunkels auslöste. Eines Tages, so heißt es, würde die Jungfrau wiederkehren, und diesmal würde ihr Fluch eine endgültige, vernichtende Wirkung haben.

Die Wächter der Nacht machen sich also auf die Suche nach der Ärztin Swetlana, in der sie die wiedergekehrte Jungfrau vermuten. Anton bekommt Hilfe von der Zauberin Olga, die als Strafe seit sechzig Jahren im Körper einer Eule eingesperrt ist.

Mittlerweile kontaktiert Sawulon seine Geliebte Alissa und fordert sie auf, nach der Vampirin Larissa zu suchen. Sie soll Jegor erneut fangen und fordern, dass Anton zu ihr kommen soll. Alissa ist eine Hexe und russischer Musikstar.

Anton und Olga betreten Jegors Wohnung und retten diesen vor dem Zwielicht – im Film durch Spinnweben und Moskitos dargestellt, da der Regisseur diese blutsaugenden Tiere als Metapher für Vampire ansieht. Anton findet ein Foto, auf dem Jegor und Antons Ex-Freundin zu sehen sind. Auf die Frage, wer die Person ist, antwortet Jegor mit "Mama". Erschrocken wird Anton mit der Tatsache konfrontiert, dass vor ihm das Kind steht, das er vor zwölf Jahren mit Hilfe einer Hexe im Körper seiner damaligen Freundin zu töten versucht hat.

Er freundet sich vorsichtig mit dem Jungen an, muss sich dann jedoch auf die Jagd nach Swetlana machen, deren ständig anschwellender "Wirbel der Verdammnis" zuerst ein Kraftwerk zerstört und nun einen katastrophalen Flugzeugabsturz über Moskau zu verursachen droht. Anton gibt sich als Patient aus und versucht zu erfahren, wer sie verflucht hat.

Derweil kümmern sich Antons Kollegen, die Formwandler "Bär" und "Tigerjunges", um Jegor, können jedoch nicht verhindern, dass Larissa ihn fortlockt und als Geisel benutzt.

Anton, der sich mittlerweile erinnert, schon vor zwölf Jahren erfahren zu haben, dass Jegor in Wirklichkeit sein Sohn ist, erfährt davon und drängt Swetlana zu einer Antwort. Diese bricht schließlich unter dem Druck zusammen und gesteht, dass alles ihre Schuld ist und dass sie sich die Schuld für das Nierenversagen ihrer todkranken Mutter gibt – sie hat sich selbst verflucht. Mit diesem Bekenntnis bricht der Fluch und damit auch der Wirbel zusammen.

Anton eilt zu Larissa und Jegor, als plötzlich Sawulon auf den Plan tritt und den Jungen, der ebenfalls ein Anderer ist, mit der Wahrheit über Antons einstige Absichten konfrontiert. Jegor ist entsetzt, dass Anton ihn töten wollte. Er bezeichnet die Wächter der Nacht als scheinheilige Lügner und wendet sich Sawulon und der dunklen Seite zu. Anton erkennt, dass der Herr des Dunkels dies alles von langer Hand geplant hat, kann jedoch nichts dagegen tun.

Unterschiede zur Buchvorlage[]

Durch den großen Umfang des Romans und da Regisseur Bekmambetow nach eigener Aussage „Magie noch nie leiden konnte“, wurde die Handlung im Vergleich wesentlich verschlankt und ein großer Teil der magischen Elemente entfernt.

Da der Film Wächter der Nacht nur die erste der drei Geschichten des Romans behandelt, bleibt dementsprechend viel Spielraum für den Autor, um seine Vorstellungen auf die Leinwand zu bringen. So gibt es im Film alternative Handlungsstränge, die im Buch nicht einmal erwähnt wurden: Die Eröffnungsschlacht des Filmes, in der die Hüter des Lichts und die Krieger der Finsternis aufeinandertreffen, wird nicht behandelt. Ebenso ist die Geschichte um Swetlana, die Andere, welche sich selbst verflucht, erweitert: Sie wird als Jungfrau von Byzanz dargestellt.

Interessant an der im Buch nicht erwähnten Geschichte der verfluchten Jungfrau ist, dass sie beschreibt, warum es zu jener Schlacht an der Brücke kam, die der Zuschauer zu Beginn sehen kann.

Weiterhin sollte erwähnt werden, dass in der Romanvorlage nie die Rede von einem "Auserwählten" ist. Einzig Olga sagt zu Anton, dass es ein unglaublich wichtiges Unternehmen gebe, das sie seit zwölf Jahren planen, was ein Hinweis auf Jegor ist, der zu der Zeit bekanntlich 12 Jahre alt ist. Ebenfalls wird herausgefunden, dass die Wächter der Nacht an Jegor starkes Interesse zeigen, doch es wird an keiner Stelle erwähnt, dass dieser Junge das Gleichgewicht für immer ändern wird. Stattdessen ist Jegor in der Buchfassung nur ein schwacher Anderer, der mit Mühe die niedrigste Stufe eines Magiers erklimmen könnte und nur mit Hilfe Gessers auf eine scheinbar höhere Stufe gebracht wurde, um dessen Geliebte Olga von ihrer Strafe zu befreien, auf die im Film nur am Rande eingegangen wird.

Die Szene, in der Darja Schulz von Anton Gorodezki um Beistand durch schwarze Magie gebeten wird, ist ebenfalls komplett unabhängig vom Buch, obwohl sie an eine ähnliche Begebenheit mit anderen Personen angelehnt ist, die am Anfang von Wächter des Tages geschildert wird. Darja Schulz erzählt Anton, dass seine Ex-Frau ein Kind erwarte und dass dieses nicht von ihm stamme. Mit Verlauf des Filmes findet Anton heraus, dass Jegor sein Sohn ist, was im Buch nur als "Paralleluniversum" erwähnt wird, als Anton von Jegor in Band 4 mitgeteilt wird, er habe geträumt, sein Sohn zu sein. Die Auswirkungen von Darjas Lüge werden zum Ende hin klar, als Jegor von der Tat seines Vaters hört und in seinem Irrglauben annimmt, Anton wolle ihn töten, was ihn dazu bringt, sich der Dunkelheit anzuschließen.

In der Romanvorlage passiert dies jedoch weitaus weniger dramatisch. Anton benutzt Magie, damit ein Mann aufhört, ihn vollzureden. Dieser Verstoß ist minimal, im Buch als Stufe 7 bezeichnet, trotzdem erscheinen sofort die Wächter des Tages, es handelt sich dabei um die dunkle Hexe Alissa, und Anton handelt mit ihr aus, dass die Wächter des Tages "einen Verstoß bei ihm guthaben". Diesen Verstoß benutzt Alissa, um Anton dazu zu bringen, eines der gewöhnlichsten Dinge der Wächter der Nacht zu sagen: Nämlich, dass jeder geopfert werden kann und soll, wenn es dem Licht zum Sieg verhelfen kann. Als Jegor dies hört, verstärkt sich sein Vertrauen in die Dunkelheit, da die Dunkelheit in Lukjanenkos Welt die Selbstsucht ist. Eine endgültige Entscheidung, welche Seite Jegor wählt, gibt es erst in der zweiten Geschichte, als Anton herausfinden muss, dass Jegor die Finsternis wählen wird, was aber später wieder rückgängig gemacht wird, allerdings nur soweit, dass Jegor wieder völlig neutral ist.

Im Film kommt es außerdem zu einem Kraftwerksunfall, der ebenfalls nicht im Buch erwähnt wird, als Swetlana einen Maxim Iwanowitsch anruft, um ihm mitzuteilen, dass seine Mutter gestorben sei. Geschockt achtet Maxim nicht mehr auf die Anzeigen, und das Kraftwerk explodiert.

Ein Nebenplot des Filmes dreht sich darum, dass ein Flugzeug Swetlanas Haus passiert und daraufhin beinahe abstürzt. Die einzige Erwähnung eines Flugzeuges im Roman ist ein Fluch, der einige Jahre vor den Ereignissen in Wächter der Nacht einen Piloten getroffen hat. Dabei ging es jedoch um eine Gesetzeslücke bei der Regelung von Flüchen. Obwohl der besagte Fluch eigentlich recht schwach und von der Nachtwache sanktioniert war, führte er, da er den Piloten bei der Arbeit ereilte, zum Absturz eines Flugzeuges und entsprechend vielen Toten.

Olga, die Partnerin Antons, wird im Film auch näher beleuchtet. Im Buch ist davon die Rede, dass sie zur Bestrafung in den Körper einer Eule verbannt worden ist. Diese Haft dauerte bereits 60 Jahre an, bevor sie wieder freigelassen wurde. Da der Film im Jahre 2004 spielt, liegt das Jahr 1944 sechzig Jahre zurück. In diese Zeit lässt sich der Zweite Weltkrieg einordnen. Einem Kommentar Olgas im Buch ist zu entnehmen, dass Systeme wie der Kommunismus Versuche des Guten waren, das Böse zu besiegen, dass aber alle Systeme aufgrund von Beeinflussung und Manipulation seitens der Dunklen gescheitert waren und das Gute stark gefährdet hatten. Der Grund für das Scheitern des Kommunismus, der Olgas Projekt war, lag in einem kleinen Kompromiss Olgas zugunsten der Dunklen, just so einer, wie Anton ihn Alissa gegenüber macht.

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